5., akt. u. erw. Aufl. 2019, 200 Seiten, 135 Fotos und historische Abbildungen, 5 Stadtpläne und Übersichtskarten
ISBN 978-3-89794-439-8
Der Buchversand innerhalb Deutschlands ist kostenfrei.
5., akt. u. erw. Aufl. 2019, 200 Seiten, 135 Fotos und historische Abbildungen, 5 Stadtpläne und Übersichtskarten
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Das Oderbruch ist die jüngste der brandenburgischen Kulturlandschaften, erhebliche Teile wurden erst in der Regierungszeit Friedrichs II. durch Kolonisten trockengelegt und urbar gemacht. Das kleine Gebiet ist durch seine Randlage an der Grenze zu Polen geprägt. Gleichwohl befinden sich in diesem dünn besiedelten Landstrich landschaftliche und architektonische Kleinode, unter denen Schloss Hardenberg sicherlich das bekannteste ist.
Dieser Reiseführer widmet sich der wechselvollen Geschichte und der Gegenwart des Oderbruchs und bezieht auch die angrenzenden brandenburgischen und polnischen Landstriche ein. Der Autor beschreibt Ortschaften, landschaftliche Besonderheiten und nicht zuletzt die Menschen, die diesen Landstrich prägten und prägen. Detaillierte Serviceinformationen und Vorschläge für Aktivitäten und Ausflugstouren geben Anregungen zur Erkundung einer einzigartigen Region.
» Ein vereintes Europa, es wurde in Teilen bereits im 18. Jahrhundert an der Oder praktiziert. Heute ist das Oderbruch eine reizvolle Kulturlandschaft zwischen Deutschland und Polen. Thomas Worch spürt dieser Faszination nach. «
Badische Zeitung
Viele Wege führen durch die einstige Mark Brandenburg, ihre spröde Landschaft. Auf Alleestraßen, entlang der Kleinodien am Wegrand, den bescheidenen Kirchen, an inzwischen sanierten und teils noch verwunschenen Herrenhäusern vorbei, bis zu den herausragenden touristischen Höhepunkten oder zu der lieb gewonnen Flussbiegung hin.
So verhält es sich auch auf einer Fahrt ins Oderbruch, einem der östlichsten Randgebiete Deutschlands, über das hier gesprochen werden soll. Das Oderbruch ist so nah und zugleich so weit entfernt, 50 bis 70 Kilometer von Berlin können unendlich fern der städtischen Normalität sein.
Das Oderbruch besitzt eine verblüffende Zahl von Natur-, Bau- und Kulturdenkmälern, die das Land nicht auf den ersten Blick freigibt. In vielerlei Hinsicht wird das Oderbruch unterschätzt. In ihm verbirgt sich ein enormes Potential an Naturerlebnissen mit einem kulturellen Spannungsbogen weit über die letzten 300 Jahre hinaus.
Als ich vor über 25 Jahren das Oderbruch das erste Mal bereiste, beeindruckten mich die endlose, flache Weite, die Feldermeere und besonders dieser faszinierende Himmel, der grauer, blauer, finsterer und heiterer schien als der aus meinem städtischen Leben. Meine erste Nacht war zudem ungewohnt schwarz und still, damals. Mit zunehmendem Interesse gesellten sich zur Landschaft schnell Geschichte und Personen, deren Wirken im Oderbruch begann oder die ihren Lebensmittelpunkt dort fanden, deren Strahlkaft sich in der Geschichte ganz Deutschlands niederschlug.
Die Herrscher jeder Epoche probierten, dieses Stück Sumpfland zu kultivieren. Doch erst Friedrich II. gelang es, diese Landschaft zu formen, in dem er die Oder begradigen ließ und auf dem neu gewonnenen Land Menschen aus aller Herren Länder und jeder Konfession ansiedelte. Somit hatte er bereits im 18. Jahrhundert in diesem Mikrokosmos ein vereintes Europa vorweggenommen. Der Ausspruch »Hier habe ich eine Provinz erobert« ist mit diesem Herrscher verbunden, der Zusatz »im Frieden« ist nur Legende und trifft aber dennoch, zumindest hier, auf diesen Preußenkönig zu. Mit zwei bedeutenden Ereignissen des 20. Jahrhunderts ist die Region verbunden: Hier nahm im Frühjahr 1945 die letzte große Schlacht des Zweiten Weltkriegs ihren Lauf, und 1997 feierte Deutschland hier im Hochwasser Vereinigung. Man steckte damals bildhaft gemeinsam bis zum Hals im Wasser.
Dieser Reiseführer soll in erster Linie als Ideengeber fungieren und Lust darauf machen, diese faszinierende Landschaft selbst zu entdecken. Er beschreibt Wege durch das Oderbruch, Landschaft, Menschen und ihre Geschichte; er gibt Auskunft über die Trockenlegungen, die Adelshäuser, landwirtschaftliche Aspekte, über Fauna und Flora, die Bauwerke und Sehenswürdigkeiten. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er möchte Begleiter sein und den Touristen zum vertrauten Besucher machen, der seinen magischen Platz entdeckt und Lust auf ein Wiedersehen bekommt.
Vorwort 9
Herausragende Sehenswürdigkeiten 10
Das Wichtigste in Kürze 12
Unterwegs mit Kindern/Gasthöfe 14
Entfernungstabelle 15
Geographie 18
Fauna und Flora 19
Wirtschaftliche Entwicklung 20
Vier Zukunftsszenarien 26
Die Trockenlegung 29
Zeittafel zur Trockenlegung 33
Die Kolonisation 34
Zeittafel zu Kolonisation 36
Wasser 37
Regelmäßige Veranstaltungen 38
Erntebräuche 40
Essen auf dem Land 41
Kulturerbe-Orte im südlichen Oderbruch 46
Zwischen Berlin und Seelow 48
Seelow 50
Die Umgebung Seelows 51
Gusow 52
Friedersdorf 55
Lebus 57
Zwischen Lebus und Gorgast 62
Gorgast 63
Zwischen Gorgast und Letschin 67
Küstrin-Kietz/Kostrzyn 68
Kulturerbe-Orte im mittleren Oderbruch 80
Jahnsfelde 83
Zwischen Jahnsfelde und Neuhardenberg 84
Neuhardenberg 84
Altfriedland 93
Kunersdorf 96
Zwischen Gottesgabe und Groß Neuendorf 97
Groß Neuendorf 102
Kienitz 107
Letschin 108
Wilhelmsaue 110
Kulturerbe-Orte im oberen Oderbruch 118
Von Strausberg nach Prötzel 121
Prötzel 121
Ein Abstecher nach Buckow 123
Von Prötzel nach Wriezen 126
Wriezen 131
Altwriezen 134
Jäckelsbruch 135
Von Wriezen nach Altreetz 139
Altreetz 139
Neuküstrinchen 141
Neulietzegöricke 143
Zollbrücke 143
Güstebieser Loose 145
Ein Ausflug nach Polen 147
Kulturerbe-Orte im nördlichen Oderbruch 154
Von Berlin nach Bad Freienwalde 157
Bad Freienwalde 158
Altranft 165
Der Baa-See 169
Von Altranft nach Croustillier 170
Zu den Schiffshebewerken bei Niederfinow 171
Die Neuenhagener Insel 172
Gabow 173
Schiffmühle 174
Hohensaaten 179
Oderberg 179
Von Oderberg nach Niederfinow 181
Kleines Glossar 192
Das Oderbruch im Internet 192
Quellen und Literaturhinweise 194
Der Autor 195
Register 196
Kartenregister / Bildnachweis 198
Kartenlegende / Zeichenlegende 200
Die Oderbruch-Bahn 24
›Die Märker und die Berliner und wie sich das Berlinertum entwickelte‹ 39
Rezepte 42
Günter Eich 60
Bernd Finkenwirth 65
Friedrich und Katte 76
Karl August Fürst und Carl-Hans Graf von Hardenberg 90
Stefan Hessheimer 106
Die Kunst-Loose-Tage 115
Albrecht Daniel Thaer 128
Horst Engelhardt und Jörg Engelhardt 137
Da fehlen die Mücken – Dorffeste im Oderbruch 142
Hans Keilson 162
Walther Rathenau 167
Theodor Fontane 176
Karl Friedrich Schinkel 185
Thomas Worch, 1956 in Leipzig geboren. Lebensstationen in Lobstädt, Budapest und Damaskus. Lebt im Oderbruch und Berlin, arbeitete für das Fernsehen, den Rundfunk und verschiedene Printmedien. PR-Berater, seit 2000 freier Autor. 2008 erschien der (Krimi-) Roman ›Tod eines Malers‹, der natürlich im Oderbruch spielt; 2012 ›Endzeit DDR – sterbebegleitende Texte‹, 2015 ›Schönheit und Gebrechen, autobiografischer Text‹.
In den vergangenen Jahren hat sich die Anzahl der Webseiten, die im weitesten Sinn thematisch zum Oderbruch gehören, deutlich erhöht. Nur wenige davon bieten jedoch interessante touristische oder historische Informationen. Die folgende Auswahl berücksichtigt vor allem die Interessen von Touristen.
www.barnim.de
Seite des Landkreises Barnim, am nördlichen Rand des Oderbruchs.
www.maerkisch-oderland.de
Seite des Landkreises Märkisch-Oderland, zu dem das Oderbruch verwaltungstechnisch gehört.
www.barnim-oderbruch.de
Seite des Amtes Barnim-Oderbruch, ziemlich unstrukturiert.
www.amt-maerkische-schweiz.de
Seite der am südlichen Rand des Oderbruchs gelegenen Region.
www.wriezen.de
Amtsseite der Stadt
www.seelow.de
Unter dem Stichwort Freizeit & Tourismus/Sehenswürdigkeiten finden sich verschiedene Ausflugsrouten.
www.bad-freienwalde.de
Informative Tourismus-Webseite.
www.verladeturm.de
www.letschin.de
Wirklich einladend, Oderbruch pur.
www.amt-golzow.de
Standardisierte Amtsseite, Informationen zum Gemeindealltag.
www.amt-lebus.de
Standardisierte Amtsseite.
www.amt-seelow-land.de
Standardisierte Amtsseite.
www.kuestriner-vorland.de
Informationen zur Gemeinde.
www.odertours.de
Informationen zu Reisezielen, Veranstaltungen, Unterkünften.
www.oderbruch-tourismus.de
Seite des Tourismusvereins Oderbruch und Lebuser Land.
www.seenland-os.de
Seite des Tourismusverbandes Seenland Oder-Spree e.V. Umfassend und aktuell.
www.barrierefrei-brandenburg.de
Enthält auch einige Adressen im Oderbruch.
www.sonne-auf-raedern.de
E-Bike-Verleihstationen im Land Brandenburg.
www.flussinfo.net/oder-odra/beschreibung
Beschreibung der Oderbruchgewässer, u.a. für Wasserwanderer.
brandenburg.rz.htw-berlin.de
Vielfältige Informationen, z.B. zur Neumark.
www.landvergnuegen.com
Campingstellplätze auf Bauernhöfen.
www.oderbruch-blog.de
Liebevoll gemachter Blog zu Entdeckungen im Oderbruch und darüber hinaus.
www.lag-oderland.de
Berichtet über Projekte im Oderland, die mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.
www.neumark.pl
Informationen für die Ausflüge nach Polen.
www.flussinfo.net/oder-odra/uebersicht
Umfangreiche Informationen für Wassertouristen.
www.kunst-im-oderbruch.de
Kurze Vorstellung der Oderbruchkünstler.
www.odergaerten.de
Lageplan zu den Gärten im Oderbruch.
www.transodra-online.net
Hochinteressante deutsch-polnische Reflexionen zu allen Lebensbereichen der Region.
www.edition-edisohn.de
Publikationen über das Oderbruch. Hervorzuheben sind die Oderbruch-Kalender von Stefan Hessheimer, die seit 2002 in diesem Verlag erscheinen.
www.kochundkunst.de
Galerie, Foto-Schule, Kochereignisse.
www.hofgesellschaft-neulewin.de
Kulturhistorischer Verein zum Erhalt von Höfen.
www.oderbruchwetter.de/aktuelles_wetter.html
Regionaler Wetterbericht, stets aktuell.
www.oderbruchpavillon.de
Kulturphilosophische Sammlung zu Geschichte und Entwicklung sowie zum Leben im Oderbruch.
www.loosersenf.de
Regionale Spezialität für den internationalen Gaumen.
www.hofladen-bauernladen.info
Informationen zu regionalen Selbstvermarktern.
www.oderbruchfotograf.de
Blog zu Oderbruchthemen mit schönen Bildern.
Günter Agde (Hrsg.), Carl-Hans Graf von Hardenberg, Dokumente und Auskünfte, Berlin 1994.
Ekkehard R. Bader, Unbekannte Mark Brandenburg, Berlin 1991.
Friedrich Beck/Reinhard Schmook (Hrsg.), Mythos Oderbruch. Das Oderbruch einst und jetzt, Potsdam 2006.
Magdalena Bushart, Arno Breker – Kunstproduzent im Dienst der Macht, in: Skulptur und Macht. Figurative Plastik im Deutschland der 30er und 40er Jahre, Ausstellungskatalog Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 1984.
Deutsche Gesellschaft e.V. (Hrsg.), Schlösser und Gärten der Mark, Berlin 1991.
Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg (verschiedene Ausgaben).
Klaus Gerbet, Carl-Hans Graf von Hardenberg. Ein preußischer Konservativer in Deutschland, Berlin 1993.
Lutz Heydick (Hrsg.), Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder), Leipzig u.a.O. 1987.
Stephan Höferer, Angler-Karte 4 – Odergebiet Reitwein bis Spitz, terra press, Berlin 2015.
Lempes Mühle. Die Bockwindmühle Wilhelmsaue, Altranft 1996.
Die Mark Brandenburg, Herrenhäuser, Berlin 1991.
Werner Michalsky, Karl Friedrich Schinkel im Lebuser Land, Seelow 1992.
Werner Michalsky, Kreisdenkmalliste Seelow, Seelow 1990.
Werner Michalsky, Neutrebbin und Umgebung in Geschichte und Gegenwart, Neutrebbin 1992.
Barbara Nagel/Gisela Neumann, Die Zeit im Licht. Malen an der Oder, Atelier Oderbruch, Berlin 2017.
Erwin Nippert, Das Oderbruch. Zur Geschichte einer deutschen Landschaft, Berlin 1995.
Dietrich von Oppen, Schloss Cunersdorf. Lebenszeugnisse, Bad Freienwalde 2001.
Kathrin Panne (Hrsg.), Albrecht Daniel Thaer. Der Mann gehört der Welt, Celle 2002.
Horst Regling, Die Wriezener Bahn. Von Berlin ins Oderbruch, Stuttgart, 1998.
Reinhard Schmook, ›Ich habe eine Provinz gewonnen‹. 250 Jahre Trockenlegung des Oderbruchs, Frankfurt (Oder) 1997.
Reinhard Schmook, Märkisch Oderland. Porträt eines brandenburgischen Land-kreises, Neuenhagen 1999.
Reinhard Schmook, Kulturerbe-Orte, www.oderbruchpavillon.de/bausteine/heimatwissen/schmook.html Reinhard Schmook u.a., Kirchen im Oderbruch. Einst und Jetzt, Verlag Culturcon, Berlin 2011.
Günter Eich, Sämtliche Gedichte in einem Band, hg. v. Jörg Drews, Frankfurt/Main 2006.
Günter Eich, Gesammelte Maulwürfe, Frankfurt/Main 1972.
Hans Keilson, Der Tod des Widersachers, Roman, Erstveröffentlichung 1959, Frankfurt/Main 2010.
Hans Keilson, Das Leben geht weiter, Roman, Erstveröffentlichung 1933, Frankfurt/Main 2011.
Horst Bosetzky, Tamsel. Der Aufstieg derer von Bosetzki unter Friedrich II, Berlin, 1999.
Brigitte Heidenhain, Juden in Wriezen, Ihr Leben in der Stadt von 1677 bis 1940 und ihr Friedhof, Potsdam 2007.
Regina Scheer, Der Umgang mit den Denkmälern. Eine Recherche in Brandenburg, Potsdam 2003.