Böhmisches Bäderdreieck

Rund um Franzensbad, Karlsbad und Marienbad
Mit Extra-Kapitel zu Pilsen

4., aktualisierte und erweiterte Auflage 2024, 168 Seiten, 90 Fotos und historische Abbildungen, 8 Stadtpläne und Übersichtskarten, Klappkarten
ISBN 978-3-89794-650-7

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Die waldreiche, hügelige Umgebung der westböhmischen Kurorte bietet ideale Bedingungen für Aktivurlaube und zur Erholung. In diesem Gebiet findet sich zudem eine Reihe von interessanten Ausflugszielen: Burgen und Klöster sowie malerische Dörfer im Egerländer Fachwerkstil.

Dieser Reiseführer stellt das Karlsbad, Marienbad und Franzensbad samt Umgebung sowie die westböhmische Metropole Pilsen (Plzeň) ausführlich vor. Wanderer und Radfahrer finden viele praktikable Tourenvorschläge. Umfassende Reisetipps und detaillierte Karten ermöglichen eine genaue Reisevorbereitung und die sichere Orientierung vor Ort.

Hier geht’s zur Leseprobe.

Franzensbad, Karlsbad und Marienbad gehören zu den traditionsreichen Kurbädern in Europa. Sie bilden das Herz des Böhmischen Bäderdreiecks, das nur einen Katzensprung von Bayern, Sachsen oder Thüringen entfernt liegt. Die Wertschätzung der Heilquellen reicht bis in die Gegenwart: Die UNESCO nahm 2021 unter dem Titel ›Bedeutende Kurstädte Europas‹ elf Kurstädte in die Welterbeliste auf, darunter Karlsbad, Marienbad und Franzensbad.

Die Thermen und Kurhäuser, Quellen und Kolonnaden entstanden zu einem Großteil im späten 19. Jahrhundert und sind nicht selten architektonische Kleinode in Historismus oder Jugendstil, und überhaupt präsentieren sich die Kurviertel der Bäderorte in sehr unterschiedlicher Weise als Schönheiten, deren harmonische Gestaltung noch heute die Sorgfalt und Weitsicht der Stadtplaner verrät.

Das unverfälschte Fluidum der Badeorte mit ihrer herrlichen Umgebung und den zahlreichen Ausflugszielen macht das Bäderdreieck nicht nur für Kurgäste, sondern gerade auch für Wochenendausflügler oder Kurzurlauber attraktiv. Außerdem handelt es sich bei einer Trinkkur in den Kurbädern nicht um das bloße Ausführen einer ärztlichen Verordnung, sondern um eine Zeremonie. Dafür wurde schließlich die Schnabeltasse erfunden: Ohne diesen genialen westböhmischen Badebecher aus Porzellan, sei er klein oder groß, altmodisch oder bereits wieder trendy, müssten alle beim bedächtigen Schlendern durch die Wandelhalle oder beim gemütlichen Promenieren unter freiem Himmel bei jedem Schlückchen stehen bleiben und ihren Kopf in den Nacken biegen. Außerdem bewahrt er vor Zahnbelag und sorgt beim langsamen Trinken für eine optimale Aufnahme der Mineralien und Spurenelemente. Und nicht zuletzt ist die Schnabeltasse ein beliebtes Souvenir, das die Kurgäste gern mit nach Hause nehmen.

In der Frühzeit des Kurtourismus war es keine Seltenheit, dass die Gäste zuhause noch vor der Abreise ihr Testament aufsetzten. Denn unter anderem aus Vary, dem späteren Karlsbad, sind drastische Prozeduren überliefert – wer sie überlebte, galt als vollkommen geheilt. Diese Zeiten sind aber lange vorbei: Die heutigen Heilanwendungen sind immer weiter vervollkommnet worden und haben sich seit vielen Jahren bewährt, so dass ausgezeichnete Ergebnisse beinahe immer garantiert sind.

Gäbe es die drei großartigen böhmischen Kurorte nicht, so wäre im Laufe der Jahrhunderte auch vieles Geistvolle nicht zu Papier gebracht worden: Die Liste der Komponisten und Literaten, die sich in Westböhmen zu Werken inspirieren ließen, ist erstaunlich lang.

Schon Johann Wolfgang von Goethe – er hielt sich allein siebzehnmal in Franzensbad, dreizehnmal in Karlsbad und viermal in Marienbad auf – zeigte sich von seinen Besuchen und ihren Auswirkungen auf sein Wohlbefinden ganz beeindruckt und dankbar: »Was ich dort gelebt, genossen / was mir all dorther entsprossen / welche Freude, welche Kenntnis / wär’s ein allzulang Geständnis / Mög es jeden so erfreuen / die Erfahrenen, die Neuen!«

›Šťastnou cestu‹, ›Glückliche Reise‹, wünscht André Micklitza

Vorwort 9
Hinweise zur Benutzung dieses Reiseführers 10
Entfernungstabelle 11
Das Wichtigste in Kürze 12
Die schönsten Reiseziele 14

LAND  UND  LEUTE 17

Wichtige Landesdaten im Überblick 18
Landschaft und Geologisches 19
Landschaftsschutzgebiet Kaiserwald (Slavkovský les) 19
Bevölkerung 20
Geschichte im Überblick 21
Wirtschaft 26
Architektur 27
Kunst und Kultur 28
Essen und Trinken 30

REISEZIELE 33

Františkovy Lázně 34

Geschichte 34
Naturschätze 36
Sehenswürdigkeiten 37
Die Umgebung 41
Fahrradtour zur Burg Seeberg 43
Fahrradtour von Franzensbad zur Burg Wildstein 44

Soos 48
Ostroh 49
Cheb 50
Von Cheb über Starý Hrozňatov nach Doubrava und zurück 60
Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt 66
Starý Hrozňatov und Doubrava 66
Královské Poříčí 67
Sokolov 68

Karlovy Vary 69

Geschichte 69
Naturschätze 71
Zwischen Elisabethbad und Sprudelkolonnade 73
An der Alten Wiese 76
An der Neuen Wiese 78
Weitere Sehenswürdigkeiten 79
Panoramawanderung um Karlsbad 81

Dvory 83
Rund um Karlsbad 85
Loket 94
Hans-Heiling-Felsen 95
Ostrov 101
Duppauer Gebirge 101
Jáchymov 101
Bečov nad Teplou 104

Mariánské Lázně 109

Geschichte 109
Naturschätze 111
Sehenswürdigkeiten 112
Spaziergänge in Marienbad 115
Spaziergang auf Edward-Weg (Edwardova cesta) 116
Wanderung zum Naturschutzgebiet Stinker (Smraďoch) 117
Naturschutzgebiet Kladská 117

Lázně Kynžvart 124
Chodova Planá 126
Kloster Teplá 128

Plzeň 130

Geschichte 130
Sehenswürdigkeiten 130

Kloster Kladruby 141

Reisetipps von A bis Z 145

Sprachführer 152

Anhang

Literaturhinweise 159
Tschechien im Internet 159
Der Autor 160
Register 161
Kartenregister 163
Bildnachweis 163
Karten- und Zeichenlegende 168

Extras

Rezepte 31
Der Egerradweg 63
Der Becherbitter (Becherovka) 92
Johann Wolfgang von Goethe in Böhmen 98
Böhmischer Krimi – Die Suche nach dem Maurusschrein 107
Oblaten – eine süße Versuchung 123
Pilsner Urquell – ein Bier erobert die Welt 142

Der Reisejournalist André Micklitza hat mehrere Reiseführer über seine Heimat – die Lausitz – sowie über Polen, Tschechien und die Slowakei verfasst. Im Trescher Verlag erschienen von ihm die Titel „Böhmisches Bäderdreieck“, „Görlitz“, „Lausitz“, „Masuren“, „Polnische Ostseeküste“, „Spreewald“ sowie „Tschechien“.

Micklitza-Fotos werden über die Bildagentur Huber (www.huber-images.de) bundesweit vermarktet.

Die meisten tschechischen Internetseiten, die touristische Informationen anbieten, sind auch in deutscher oder englischer Version abrufbar. Die Qualität ist aber sehr unterschiedlich. Die folgende Auswahl bietet die wichtigsten Informationen für Reisende.

Allgemeine Informationen

www.tschechien-online.org, www.tschechien-netz.com
Zwei deutschsprachige Internetportale mit Suchfunktion, vielfältigen Informationen von A bis Z sowie Nachrichten aus Wirtschaft, Tourismus und Kultur. Das Angebot wird durch Immobilien- und Kleinanzeigen sowie interessante Links ergänzt.

www.visitczechrepublic.com/de-DE
Die Tschechische Zentrale für Tourismus (Czechtourism) stellt alle Regionen des Landes kurz und bündig vor. Ein Archiv von Pressetexten ist abrufbar. Auch Infos zu Aktivurlaub, Kurorten, Museen und Galerien sind zu finden.

www.czecot.cz
Der Touristikserver der Tschechischen Republik mit der Möglichkeit zur virtuellen Besichtigung touristischer Sehenswürdigkeiten sowie Sport- und Freizeitobjekten. Man findet touristische Webkameras, einen Veranstaltungskalender, eine interaktive Karte sowie die Darstellung vielfältiger Sachthemen, z. B.: böhmisches Bier und böhmisches Glas, Folklore, Badeseen. Hilfreich ist die Auflistung sämtlicher Infozentren im Land. Auch eine Unterkunftssuche ist über diese Seite möglich.

Übernachtung

www.booking.com
Das Onlineportal offeriert eine riesige Auswahl an Unterkünften in Tschechien. Bedingung für die Buchung ist zumeist eine Kreditkarte – damit kann man auch kurzfristig (z. B. 1 Tag vorher) oft günstige Angebote ordern.

www.hotel.cz
Durch Ortseingabe können viele Hotels, Pensionen und Privatunterkünfte sowie Campingplätze und Restaurants gesucht werden. Adresse und oft auch die Preise werden angezeigt. Häufig kommt man per Link zur Homepage des Anbieters. Bei einer Buchung über das Internetportal erhält man mitunter einen Rabatt.

www.camp.cz
Diese Seite stellt alle Campingplätze des Landes mit Adressen und Öffnungszeiten vor.

Sonstiges

www.ticketmaster.cz
Nur tschechische und englische Version: Eintrittskarten für Veranstaltungen in ganz Tschechien (Musik, Theater und Sport).

www.kviff.com
Informationen zum alljährlichen Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary (Juli), in tschechischer und englischer Sprache.

www.zamky-hrady.cz
Schlösser, Burgen, aber auch einige Museen, Kirchen, Klöster und historische Städte in Tschechien werden kurz beschrieben und auf stimmungsvollen Fotos dargestellt.

www.fos.cz
Hier findet man landesweit die Folklorefestival-Termine, zur Zeit sind weitere Infos nur in der tschechischen Version verfügbar.

www.cz-museums.cz
Unterteilt in 14 Regionen, findet man hier die Adressen und Öffnungszeiten der Museen und Galerien in Tschechien, leider nur auf tschechisch.

Marie von Ebner-Eschenbach, Aus Franzensbad. Das Gemeindekind, Residenz Verlag, 1. Auflage 2014, 25 Euro (als E-Book ab 5 Euro). Das unkonventionelle Debüt der österreichischen Autorin – eine 1858 anonym erschienene Briefnovelle – nimmt erfrischend und voller Sprachwitz den damaligen Zeitgeist aufs Korn.

Harald Salfellner, Lesereise Karlsbad, Vitalis Verlag, 2. Auflage 2006, 12,50 Euro. Mit literarischen, historischen und landeskundlichen Beiträgen stellt die Vitalis-Lesereise Städte, Orte und Landschaften vor. Das Zielpublikum dieser Reihe sind nicht die Ströme des Massentourismus, sondern vielmehr jene wirklichen Reisenden, deren Fahrt schon lange vorher beginnt, nämlich im Kopf. Die hübschen Bändchen sind darüber hinaus ein Souvenir von bleibendem Wert, denn einzigartiges Bild- und Kartenmaterial macht aus jeder Lesereise eine kleine bibliophile Kostbarkeit.

Harald Salfellner, Franzensbad in Böhmen, Vitalis Verlag, 1. Auflage 2008, 9,90 Euro. Geschichten, Reiseberichte und landeskundliche Beiträge über das weltberühmte Kurbad.

Mirjam Triendl-Zadoff, Nächstes Jahr in Marienbad, Vandenhoeck & Ruprecht 2007, ca. 50 Euro. Mehr als 50 Jahre lang waren Karlsbad, Marienbad und Franzensbad auch als sommerliche Zentren jüdischen Lebens in Europa bekannt. Anhand von Kultur-, Literatur- und Medizingeschichte analysiert Mirjam Triendl-Zadoff diese Entwicklungen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre.

Beate Borowka-Clausberg, Damals in Marienbad …: Goethe, Kafka und Co. – die vornehme Welt kuriert sich, Edition Ebersbach, 1. Auflage 2009, nur antiquarisch für etwa 90 Euro verfügbar. Die große geschichtliche Bedeutung von Marienbad opulent dargestellt.

Gregor Gatscher-Riedl, K.u.k. Sehnsuchtsort Karlsbad Franzensbad Marienbad: Sprudelnde Eleganz im Bäderdreieck; Verlag Kral 2018, 29,90 Euro. Auf den Spuren der High-Society des 19. Jahrhunderts.

Roswitha Schieb, Literarischer Reiseführer Böhmisches Bäderdreieck: Karlsbad, Marienbad, Franzensbad, Deutsches Kulturforum östliches Europa, 2. Auflage 2019, 19,80 Euro. Die Spaziergänge durch die weltberühmten Kurorte folgen den Spuren von Goethe, Kafka, Marie von Ebner-Eschenbach und Louis Fürnberg. Zitate wichtiger Vertreter der tschechischen Literatur wie Božena Němcová, Jan Neruda oder Karel Čapek zeigen wiederum einen ganz eigenen Blick auf die Badeorte.