Wer Alaska bereisen will, braucht Zeit. Denn in den unvorstellbaren Weiten des 49. Bundesstaates der USA gelten in jeder Hinsicht andere Maßstäbe. Die Natur ist rau, vielfältig und größtenteils unberührt: Tundra und Urwald, Gletscher und aktive Vulkane, Flüsse und Seen erlebt man beim Wandern oder Kajakfahren. Selbst in der modernen Hauptstadt Anchorage liegt die Wildnis – Elche und Bären inklusive – immer nur ein paar Straßenecken entfernt. Wir stellen die Highlights von Zentral- und Südalaska vor.
Matanuska Glacier
Mit beiden Beinen und ohne Ausrüstung auf einem Gletscher zu stehen, scheint undenkbar, ist aber möglich. Mit seiner Länge von vierzig Kilometern und einer Eisfront von vier Kilometern ist der Matanuska-Gletscher das spektakulärste Ausflugsziel zwischen Palmer und Glennallen.
Exit Glacier und Harding Icefield
Auf der Kenai Peninsula entlang des Exit-Gletschers hinauf zum Harding Icefield zu wandern, ist eine der schönsten Tagestouren in Südalaska. An den mit roten Beeren gespickten Sträuchern und arktischen Weideröschen vorbei, gerät immer wieder der Gletscher ins Blickfeld. Und nach dem anstrengenden Aufstieg eröffnet sich der Ausblick über ein scheinbar endloses Eisfeld.
Bootsexkursion im Kenai Fjords National Park
Nicht nur die Blicke Richtung Festland lassen die Passagiere an Bord des Ausflugsbootes staunen. Auch die große Chance, Wale, Seelöwen, Otter, Weißkopfseeadler und unzählige Seevögel sowie die Gletscherwelt aus nächster Nähe zu betrachten, ist ein Naturerlebnis der besonderen Art.
Bärenbeobachtung im Katmai National Park
Bereits der Flug mit Aussicht auf Berge, Vulkane und Gletscher ist ein Highlight für sich. Die unvergesslichen Eindrücke von Grizzlybären in der reinen Wildnis, zum Beispiel beim Lachsfischen, krönen jede Alaskareise.
Valley of Ten Thousand Smokes
Der gewaltige Ausbruch des Novarupta im Jahr 1912 hinterließ ein landschaftlich bizarres, rauchendes Trümmerfeld. Daraus ergab sich wenig später der treffliche Name des etwa 20 Kilometer langen Tals. Die entstandenen Gebirgszüge, gewaltigen Flüsse, noch heute rauchenden Fumarolen und Schlote zählen zu den beeindruckendsten Erlebnissen der vulkanischen Landschaften Alaskas.
Kodiak Island
Der zerklüftete Archipel mit dem zweitgrößten Hafen Alaskas lässt sich sowohl auf organisierten Tagestouren als auch individuell erkunden. Eines der schönsten Erlebnisse ist ein geführter Ausflug zur Beobachtung der majestätischen Kodiakbären.
Der Columbia Glacier ist einer der eindrucksvollsten Gletscher am Prince William Sound (© Gail Johnson/shutterstock.com)
Im stetigen Wandel: der Copper River im Wrangell-St. Elias National Park (© Tomasz Wozniak/shutterstock.com)
Am Exit Glacier (© Dennis Hartke)
Mount Denali ist der höchste Berg Nordamerikas (© Gemeinfrei)
Auf dem Mount Healy im Denali National Park (© Dennis Hartke)
Im Kenai Fjords National Park lassen sich Buckelwale beobachten (© Iuliia Sheliepova/shutterstock.com)
Relikte der einstigen Kupfermine in Kennicott (© Pecold/shutterstock.com)
Am Matanuska Glacier (© Dennis Hartke)
Prince William Sound
Die Bucht im Golf von Alaska, wo unzählige Meeressäuger und Seevögel heimisch sind, erkundet man am besten zu Wasser – per Kajak oder Fähre zwischen den Orten Whittier, Valdez und Cordova. Beeindruckende Gletscherfronten prägen die Landschaft, besonders der mächtige Columbia-Gletscher ist sehenswert.
Wrangell-St. Elias National Park
Der größte Nationalpark der USA ist größer als die Schweiz. Er hat die höchste Dichte an Gletschern und einige der größten Eisfelder der Welt. Neun der sechzehn höchsten Berge der USA, darunter der berühmte Mount St. Elias, thronen über reißenden Strömen, einer reichen Tier- und Pflanzenwelt sowie geisterhaften Siedlungen.
Kennicott
Am Ende der holprigen McCarthy Road, jenseits des Flusses, erhebt sich eine gigantische rote Mühle in der Landschaft. 1905 war Kennicott eine lebendige Ortschaft, die im Zuge der Entdeckung reichhaltiger Kupfervorkommen von Minenarbeiten und deren Familien besiedelt worden war. Nach Schließung der Gruben wurde sie 1938 zur Geisterstadt. Auf den Spuren der alten Zeiten macht ein geführter Rundgang mit ein wenig Gruselfaktor Spaß.
Denali Highway
Schotter, Schlaglöcher und endlose Weite: Auf dem Denali Highway wird das Reisetempo deutlich verlangsamt. Wer sich viel Zeit lässt, kann die Landschaft in vollen Zügen genießen und stößt dabei mit etwas Glück auch auf wilde Tiere, die sich in aller Ruhe beobachten lassen.
Denali National Park
Wer ihn nicht besucht hat, war auch nicht in Alaska. Der Denali National Park mit dem gleichnamigen Berg ist das Herzstück des Landes. Neben Wanderungen und Busausflügen bietet sich hier die Möglichkeit, Bären, Elche, Karibus und Wölfe zu sehen. Besonders zum Indian Summer ist die Farbenpracht der gigantischen Landschaft eine Augenweide.
Polarlichter
Es ist ein einmaliges und mystisches Spektakel, das sich zwischen September und April am Himmel darbietet. Zwischen Anchorage, Talkeetna und Fairbanks bis hoch über den Polarkreis erleuchtet die Aurora Borealis mit ihrem farbigen Schauspiel den nächtlichen Himmel. Wer einmal Polarlichter gesehen hat, möchte sie immer wieder erleben.
Dieser Textauszug stammt aus dem Trescher-Reiseführer ALASKA von Dennis Hartke.
ALASKA
Zentral- und Südalaska
Mit Anchorage, Fairbanks, Denali National Park, Kodiak Island und Kenai Peninsula
1. Auflage 2023
320 Seiten
ISBN 978-3-89794-517-3
22,95 €