Die schönsten Dörfer Frankreichs

Seit fast 20 Jahren hat der Bürgermeister von Gordes in der Provence den Vorsitz der Vereinigung. Bis heute hat sich die Zahl mehr als verdoppelt – auf 157 Gemeinden. Um in die Liste aufgenommen zu werden, hat die Vereinigung strenge Richtlinien vorgegeben: Der Ort darf nicht mehr als 2000 Einwohner zählen und muss über mindestens zwei denkmalgeschützte Bauwerke oder über eine geschützte Zone verfügen. Die Vereinigung ihrerseits schlägt im Gegenzug ein Programm zur Inwertsetzung vor und kümmert sich um touristische Vermarktung. Ein Dorf, das das Label »Eines der schönsten Dörfer Frankreichs« bekommen hat, kann mit 30 bis 40 Prozent mehr Touristen rechnen.

Die Départements Aveyron und Dordogne – also das Périgord – sind mit jeweils zehn Dörfern auf der Liste an der Spitze. Zur Finanzierung überweist jedes Dorf drei Euro pro Einwohner an die Vereinigung. Eine Kommission bewertet neue Kandidaten, die bei positivem Urteil bei einem der zwei Treffen pro Jahr gegebenenfalls in die Liste aufgenommen werden. Die Idee der Vereinigung fand inzwischen mehrere Nachahmer. So gibt es im französischsprachigen Teil Belgiens und Kanadas, in Japan, Italien und in Russland gleichnamige Vereinigungen.

Im Jahr 2012 startete der Fernsehsender France 2 eine Show, bei der die Zuschauer das village préféré des Français wählen. Für jede der Regionen tritt ein Dorf an, bis 2015 waren es 22 Dörfer pro Jahr, seit der Gebietsreform konkurrieren 14 Dörfer um den Titel. Die meisten der von ihren Regionen ausgewählten Dörfer sind der Vereinigung »Schönste Dörfer Frankreichs« beigetreten. Gleich im ersten Jahr trat das Gründungsdorf Collonges-la-Rouge an und belegte den neunten Rang, während Saint-Cirq-Lapopie für die Region Midi-Pyrénées, heute Okzitanien, gewann.