Sachsen

Unterwegs in der Vogtländischen Schweiz

Trieb mit moosbewachsenen Steinen
Im Triebtal (© A.N.Foto/shutterstock.com)

Schöne hügelige oder bergige Landschaften werden fast überall Schweiz genannt. Die Gegend nördlich von Plauen mit den schluchtenartigen Tälern der Trieb und der Weißen Elster ist ein solch schönes Gebiet und heißt deshalb Vogtländische Schweiz. Besonders reizvoll präsentiert sich das Steinicht, ein von hohen Felsen umrahmtes Stück des Elstertales. Mitten im idyllischen Ferienzentrum Vogtländische Schweiz glitzert die Talsperre Pöhl, gerne auch als Vogtlandmeer bezeichnet.

Talsperre Pöhl

Segler, Surfer, Ruderer, Schwimmer und Angler strömen in der warmen Jahreszeit zu Tausenden hierher – die Talsperre Pöhl gehört zu den beliebten Erholungsgebieten des Freistaates. Seinen Namen bekam der zwischen 1958 und 1964 geflutete Stausee von dem Dorf Pöhl, dessen Reste auf dem Grund der Talsperre liegen. Wer auf den Julius-Mosen-Turm (1879) auf dem 435 Meter hohen Eisenberg steigt, schaut weit über die Talsperre, deren Wasser eine imponierende 59 Meter hohe und 312 Meter lange Mauer staut.

Das 27 Kilometer lange, buchtenreiche Ufer des Stausees ist teilweise bewaldet und fällt vielfach steil ab, es ist überall frei zugänglich. Motorboote dürfen nicht fahren, nur Fahrgastschiffe tuckern auf dem See entlang. Die Wasserfläche und die Ufer beleben viele Sumpf- und Wasservögel, so Graureiher, Kormorane, Haubentaucher und Trauerenten.

Rund 100 Kilometer markierter Wege laden rund rund um die Talsperre Pöhl zum Wandern ein. Der Talsperrenrundweg ist 20 Kilometer lang.

Naturschutzgebiet Triebtal

Naturfreunde sind immer wieder aufs Neue entzückt: Über die Steine plätschert das Wasser der Weißen Elster, Eisvögel schießen durch das schmale Tal, eine dunkelbraune Wasseramsel jagt Insekten. Das Triebtal gehört mit seinen Stromschnellen und waldbestandenen felsigen Hängen zu den schönsten Flusstälern Sachsens. Das Naturschutzgebiet Triebtal erstreckt sich zwischen der Staumauer der Talsperre Pöhl und den Orten Jocketa und Möschwitz.

Am Ende des Tales, dort, wo die Trieb in die Weiße Elster mündet, schwingt sich die Elstertalbrücke über das Flusstal. Einst war der 281 Meter lange und 69 Meter hohe Viadukt die zweithöchste Eisenbahnbrücke der Welt, über die nach fünfjähriger Bauzeit 1851 die erste Dampflok schnaufte.

Burgruine Elsterberg

Im weiten Talkessel der Weißen Elster liegt Elsterberg (4200 Einwohner) mit der größten Burgruine des Vogtlandes. 1,5 Hektar bebaute Fläche nimmt sie ein. Von dem spätromanischen Bauwerk (vor 1225), das vermutlich aus einem Wachturm hervorging, blieben Teile des Palas und die Wehrmauern mit drei Türmen erhalten. Nach mehreren Besitzerwechseln und Vernachlässigung war sie bereits um 1750 nicht mehr bewohnbar. Und nach dem großen Stadtbrand 1840 holten sich viele Elsterberger Bürger billiges Baumaterial von der Burg. Das Gelände ist jederzeit frei zugänglich.

Anfang Juli lockt das Ruinenfest Amüsierwillige nach Elsterberg. Geboten wird ein mittelalterliches Spektakel mit Handwerkerpräsentationen, Kulinaria, Schaustellern und Feuerkünstlern.

Cover Trescher-Reiseführer Sachsen

Dieser Textauszug stammt aus dem Trescher-Reiseführer SACHSEN von Kerstin Sucher und Bernd Wurlitzer.

SACHSEN

Mit Dresden, Leipzig, Erzgebirge, Sächsischer Schweiz

 

6., aktualisierte Auflage 2023
378 Seiten
ISBN 978-3-89794-614-9

19,95 €

 

Im Trescher Verlag sind zahlreiche weitere Reiseführer zu Zielen in DEUTSCHLAND erschienen.