Laos

Mit Vientiane, Mekong und Luang Prabang

1. Auflage 2019, 268 Seiten, 152 Fotos und historische Abbildungen, komplett in Farbe, 18 Stadtpläne und Übersichtskarten, farbige Klappkarten
ISBN 978-3-89794-442-8

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Laos fasziniert mit Berglandschaften, beeindruckenden Wasserfällen, Höhlen und Dschungelgebieten. Die einzigartige Natur lässt sich beim Trekking, einer Fahrradtour oder auch auf einer Bootstour auf dem mächtigen Mekong am besten erkunden. Die lange und wechselhafte Geschichte Laos’ erleben Besucher besonders eindrücklich bei der Besichtigung der alten Königsstadt Luang Prabang mit ihren unzähligen Tempeln, beim Rundgang durch den Khmer-Tempel Wat Phu, in kleineren Orten mit alten Kolonialbauten oder in traditionellen Dörfern.
Obwohl sich das kleine Binnenland Laos von einer Zwischenstation für Südostasien-Reisende längst zum eigenständigen Reiseziel entwickelt hat, geht es in Laos noch merklich ruhiger und gelassener zu als in den Nachbarländern. Dieses Buch führt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten des Landes und bietet neben aktuellen Reisetipps viele Hintergrundinformationen zu Geschichte, Kultur und Alltag.

Chaos in Laos?
In Laos herrscht das Chaos. Dies ist natürlich ein inkorrektes Wortspiel, aber es trifft die Sache ganz gut. Bis vor wenigen Jahren war Laos ein völlig entspanntes Land, das ob seiner Randlage nur mit den Schultern zuckte. Die anderen mochten sich abmühen, Wachstum ohne Ende produzieren und genauso viel Stress. Laos zeigte keine Reaktion. Warum hier eigentlich so viel nicht funktioniere, fragte die Mitarbeiterin einer deutschen Ingenieursfirma die Firmensekretärin. ›Because we just don‘t like to work‹, war die Antwort. Das war ehrlich und eigentlich doch auch ganz ehrenhaft.
Doch ganz so einfach war es nicht. Laos war Ende der 1960er Jahre von den USA in ihren Krieg gegen Vietnam gezogen worden, Abertausende von Bomben waren auf dem kleinen, politisch neutralen Land gelandet und hatten schwere Verwüstungen hinterlassen. Bis heute explodieren jeden Tag noch Blindgänger aus dieser Zeit. Das Land ist klein, hat keinen Zugang zum Meer, weite, unwegsame Gebirgslandschaften, eine schlecht ausgebaute Infrastruktur. Wirtschaftlich war es nie attraktiv, auch nicht für seine Nachbarn, die es so gerne überfielen.
Nach dem Ende des Krieges kamen 1975 hier, wie auch in den Nachbarländern Vietnam und Kambodscha, kommunistische Organisationen an die Macht, die von Dogmen geprägt waren, vor allem in der Wirtschaftspolitik. Sie wollten Gesellschaften von Bauern und Kleinhändlern Konzepte überstülpen, die in weit entfernten Ländern ersonnen und gescheitert waren. Und nirgendwo scheiterten sie so grandios wie in Laos. Im Land herrschte völlige Stagnation, man konnte sich mit Mühe selbst versorgen, nichts exportieren, weil es nichts zu exportieren gab, und deshalb auch nichts importieren. Die Führung zeichnete sich durch Unfähigkeit und Korruption aus. Die Menschen wurden phlegmatisch und nahmen es hin. Auch als die Nachbarn umkehrten – China 1978, Vietnam 1986, Kambodscha 1998 –, bewegte sich die starrsinnige Führung in Laos nicht.
Als Ausländer nahm man einiges davon amüsiert zur Kenntnis. In Laos zu arbeiten war wie Frühpension ohne Abschläge bei den Bezügen, und Thailand war ja nur auf der anderen Mekong-Seite. Als Tourist gondelte man staunend durch die Dörfer, in denen nicht einmal die Hühner davonliefen, wenn man nahte.  Ein Urlaubsparadies?
Und heute herrscht das Chaos. Bohren, Hämmern, Rammen allerorten. Staubschwaden und schlechte Luft. Der fette Pick-up steht im Stau. Laos ist erwacht und hat sich von den Nachbarn anstecken lassen. Und wieder hat sich die Führung auf einen gefährlichen Kurs begeben, als sie sich von China abhängig machte. Land verpachtete im Norden. Eine Schnellbahntrasse, die nur chinesischen strategischen Interessen dient. Sich verschuldete bis über beide Ohren. Natürlich bei den Chinesen. Die jetzt auch in Hundertergruppen ins Land kommen.
Im alten Kern von Luang Prabang ist alles wie immer. Die Tempel ruhen, in den kleinen Restaurants duftet das Curry. In Vang Vieng zippen die Rucksackleute durch die Baumkronen. Auf dem Bolaven-Plateau im Süden duftet es nach Kaffee, der Wat Phu steht seit 1400 Jahren. Die Steingefäße geben Rätsel auf.
Laos ist aufgewacht. Es wird sich schnell verändern.

Vorwort    9
Herausragende Sehenswürdigkeiten    10
Das Wichtigste in Kürze    12

Land und Leute    16

Laos im Überblick    18

Geographie    19
Natur und Umwelt    22

Die Menschen    23

Sprache und Schrift    29
Bildung, Schulsystem    31
Feste und Feiertage    31
Philosophien und Religionen    34

Laos – vom Großreich zum Kleinstaat    39

Die Herkunft der Laoten    39
Ein Staat bildet sich    41
Die Nachfolger des Reichsgründers    43
Das Reich zerfällt    45
Die laotische Gesellschaft    46
Laos als Kolonialreich    49
Laos im 20. Jahrhundert    51
Zweiter Weltkrieg    51
Richtung Unabhängigkeit    53
Das Ende des Kolonialismus    54
Fataler US-Einfluss    55
Neuer Krieg    57
Endlich unabhängig    58
Aufbau des Sozialismus    60
Aufbruch der Isolation    61
Endlich Anschluss gewinnen    61
Schwierige Wirtscthaftsentwicklung    62
Stete Entwicklung    63
Gelingt die Wende?    65
Geschichte im Überblick    66
Könige und andere Herrscher    68

Politik und Wirtschaft    70

Parlament und Judikative    71
Wirtschaft    71

Kunst und Kultur    74

Buddhistische Kunst    74
Buddhistische Schriften    76
Laotische Geschichten    77
Musik, Tanz, Theater    80
Hausbau    80
Tempelarchitektur    81
Kunsthandwerk    86

Essen und Trinken    88

Das Rohe und das Gekochte    89
Essgewohnheiten    91
Getränke    92

Reisen im Land    97

Inlandsflüge, Busreisen    98
Schiffsreisen, Mietwagen    99
Stadtverkehr, Unterkünfte    101
Reiseorganisation    103

Vientiane    104

Geschichte    106
Sehenswertes    106
Museen    115
Ausflüge    117

Vientiane-Informationen    118

Vang Vieng    124

Geschichte    126
Höhlen    128
Blue Lagoons    129

Luang Prabang    134

Geschichte    137
Hinweise zur Tempelbesichtigung    144

Sehenswertes    147

Wat Xieng Thong    147
Blick auf den Nam Khan    152
Wat Pak Khan    152
Wat Khili    152
Wat Si Boun Houang    152
Wat Sene    153
Wat Pa Phay    154
Wat Xieng Mouan    154
Wat Chum Khong    155
Nationalmuseum    155
Wat May    159
Wat Ho Xieng    161
Wat Phra Mahathat    161
Wat That Luang    162
Wat Manorom    163
Wat Visun    164
That Makmo    165
Wat Aham    166
Berg Phusi mit Tempeln    166

Ausflüge in die Umgebung Luang Prabangs    172

Zu den Klöstern am rechten Mekong-Ufer    172
Weberdorf Ban Phanom    173
Grab Henri Mouhots    173
Wasserfall Kuang Si    173
Pak-Ou-Höhlen    173

Die Ebene der Steingefäße    184

Die Steingefäße    186
Besuch der Felder    188
Alte Hauptstadt Muong Khoun    190
Tam Piu    190
Phonesavan    191

Der Süden    192

Von Vientiane nach Süden    194
Wat Phabat    194
Wat Phonsane    194
Höhle in Konglor    196
Weiter Richtung Süden    198
Große Mauer    198
Thakhek    199
Savannakhet und Umgebung    201
Pakse    207

Ausflüge von Pakse    211

Wat Phu    212
Weitere Khmer-Heiligtümer in der Umgebung    223
Champasak    225
Bolaven-Plateau    225
Zu den 4000 Inseln    229
4000 Inseln    229

Reisetipps von A bis Z    237

Anhang

Glossar    252
Literatur    254
Laos im Internet    254
Über den Autor    255
Register    256
Bildnachweis    261
Karten- und Zeichenlegende    268
Kartenregister    268

EXTRA

Lebensader Südostasiens: der Mekong    20
Vang Pao– der unbeugsame General    27
Henri Mouhot – der Entdecker        48
Dr. Siri auf Spurensuche    78
Beliebte Speisen    95
UNESCO-Welterbestätte Luang Prabang    146
Historische Feste in Luang Prabang    168
Wo sind die Elefanten geblieben?  180
Die Insel-Eisenbahn    234

www.tourismlaos.org
Offizielle Website des Ministeriums für Information, Kultur und Tourismus (engl., korean.)

www.laoembassy.com
Website der laotischen Botschaft in den USA (engl.)

www.vientianetimes.org.la
Die größte Zeitung des Landes mit vielen Agenturmeldungen (engl.)

www.wn.com/laos_guide/news
World News Network veröffentlicht Nachrichten aus aller Welt, auch über abgelegene Regionen und aus sonst schwer zu erreichenden Quellen (engl.)

www.laosnews.net
Private amerikanische Online-Nachrichtenfirma verbreitet Mainstream-Nachrichten (engl.)

de.hotels.com/go/laos
Rein kommerzielle amerikanische Buchungsseite (engl.)

www.southern-laos.com
Neue aufwendig gestaltete Website über touristische Ziele im südlichen Laos (engl.)

www.laoskyway.com
Informationen und Buchungen der Inlandsfluggesellschaft (engl.)

laoairlines.com
Die Staatslinie versorgt zwölf internationale und sechs nationale Destinationen (engl.)

globalheritagefund.org
Amerikanischer Fonds, der sich um den Erhalt von Kulturgütern kümmert, in Laos vor allem um den Wat Phu (engl.)

whc.unesco.org
Informationen über die Welterbestätten der Unesco

www.luangprabang-heritage.org
Informationen über das Welterbe in Luang Prabang (engl.)

Cotterill, Colin, Dr. Siri und seine Toten, München: Goldmann 2010. Der erste einer Serie von ›Krimis‹ mit dem Pathologen Dr. Siri, seinem Team und seinen Geistern, die auch knifflige Fälle schließlich lösen.
De Carné, Louis, Travels on the Mekong: Cambodia, Laos and Yunnan, Bangkok: White Lotus 2000. Bericht eines Teilnehmers der ersten offiziellen Mekong-Expedition von 1866 bis 1868.
Gosling, Betty, Old Luang Prabang, Kuala Lumpur: Oxford University Press 1996. Mit vielen Fotos illustrierte Geschichte des Tempelbezirks der alten Hauptstadt.
Kotte, Heinz und Rüdiger Siebert, Laos: Aufbruch am Mekong, Bad Honnef: Horlemann 2002. Reportagen aus Laos.
Lorenz, Erik, Vom Schwinden der Silberfäden, Wien: Picus 2014. Engagierte Reportagen über die Anfänge des Umbruchs in Laos.
Mouhot, Henri, Travels in Siam, Cambodia, Laos, and Annam, Bangkok: White Lotus 2000. Die Berichte des ›Entdeckers‹ von Angkor, der die Region von 1858 bis 1861 bereiste.
Schultze, Michael, Laos – Die Geschichte vom 14. Jahrhundert bis heute, München: edition global 2013. Ausführlichste und aktuellste Darstellung der laotischen Geschichte von einem Landeskenner, der vor Ort lebt und arbeitet.
Schultze, Michael, Kulturschock Laos, Bielefeld: Reise Know-How 2013. Hintergründe, Alltag, Denk- und Lebensweisen der Laoten.
Siebert, Rüdiger, Mythos Mekong: Leben und Sterben am großen Fluss, Bad Honnef: Horlemann 2011. Letzte Reportagen des Südostasienjournalisten über die Veränderungen an den Ufern des Mekong.
Stuart-Fox, Martin, Laos: Politics, Economics, Society, London 1986. Ausführliche Landeskunde.
Stuart-Fox, Martin, A History of Laos, Cambridge: Cambridge University Press 1997. International anerkanntes Geschichtswerk, inzwischen etwas veraltet.
Werner, Klaus, Laotisch – Wort für Wort, Kauderwelsch-Buch, Bielefeld: Peter Rump 2012. Praxisorientierter Sprachführer.

Änderung der Visaerteilung

Visa bei Einreise (visa on arrival) werden in Zukunft nur noch an den Flughäfen Vientiane, Luang Prabang, Pakse und Savannakhet (hier nur noch bis 30.03.2020) erteilt, nicht mehr an den Landübergängen. Voraussetzung für die Erteilung eines Visa upon Arrival (einmalige Einreise, 30 Tage gültig): mindestens sechs Monate gültiger Reisepass, zwei Lichtbilder; der Antragsteller muss über ausreichende Geldmittel verfügen.
Reisenden wird empfohlen, sich rechtzeitig zu informieren:
www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/laos-node/laossicherheit/201048 (19.12.2019)

Huay Xai
Die Kleinstadt am Mekong ist Hauptstadt der nordwestlichen Provinz Bokeo, der kleinsten Provinz der Volksrepublik Laos, in der ca. 180000 Einwohner leben. Sie grenzt an Thailand und an Burma und gilt als östliche Ecke des berühmten ›Goldenen Dreiecks‹, das in der Vergangenheit für seinen lebhaften Opiumhandel bekannt war. Heute wird der Anbau von Schlafmohn von allen Regierungen der Region bekämpft.
Da die Landschaft sehr gebirgig ist, bieten sich keine großen Flächen für den Anbau von Reis, so dass die Bauern vor allem Gemüse und Tabak pflanzen. Neben der Landwirtschaft setzt die Provinz Bokeo auch auf den Abbau von Edelsteinen: Rubine, Smaragde und Saphire werden aus dem Boden gegraben. Angehörige aus 34 ethnischen Gruppen leben hier, von denen viele lediglich eine Subsistenzwirtschaft betreiben können.
Doch gerade die Grenzstadt Huay Xay und ihre Umgebung nahmen in den letzten Jahren einen beträchtlichen Aufschwung, seit 2013 etwa zehn Kilometer südlich der Stadt die ›Freundschaftsbrücke‹ über den Mekong errichtet wurde, die jetzt Laos und Thailand verbindet und den Grenzhandel wesentlich vereinfacht sowie den Tourismus angekurbelt hat. Es gibt einen kleinen Flughafen mit täglichen Verbindungen in die Landeshauptstadt Vientiane sowie Busrouten nach/aus Luang Namtha (4 Std.), Oudomsay (7 Std.), Luang Prabang (17 Std.) und Vientiane (30 Std.).
Beliebt sind auch Fahrten auf dem Mekong, die mit Linienbooten und Ausflugsbooten von Reiseveranstaltern durchgeführt werden können. Die Fahrt zwischen Huay Xay und Luang Prabang dauert jeweils zwei Tage, man übernachtet einmal an Land im Dorf Pakbeng.
Wirkliche Sehenswürdigkeiten gibt es in Huay Xay nicht. Auf einem Hügel überragt das Kloster Wat Chom Khao Manirath, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde, die Stadt. Beliebt sind zudem die Dschungeltouren des Gibbon Experience, die oft ausgebucht sind. Allerdings bekommt man nur äußerst selten ein Rudel der Langarmaffen zu Gesicht.
Angesichts der nahen Grenze reihen sich einige kleine Hotels und Guest Houses sowie Restaurants an der Hauptstraße Richtung Flugplatz und Brücke auf.
(Franz-Josef Krücker, 11.04.2019)