5., aktualisierte Auflage 2023, 412 Seiten, 270 Fotos und historische Abbildungen, 50 Stadtpläne und Übersichtskarten, Klappkarten
ISBN 978-3-89794-618-7
Der Buchversand innerhalb Deutschlands ist kostenfrei.
5., aktualisierte Auflage 2023, 412 Seiten, 270 Fotos und historische Abbildungen, 50 Stadtpläne und Übersichtskarten, Klappkarten
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Wüste, Gebirge und Meer bestimmen die landschaftlichen Eindrücke einer Omanreise. Auf Wochenmärkten und in den Lehmstädten der Oasen begegnet der Besucher lebendigen beduinischen Traditionen aus den Dünengebieten der Rub al-Khali und der Wahiba-Wüste. Weihrauchhäfen und Forts entlang der 1700 Kilometer langen Küste zeugen von einer jahrtausendealten Kultur als Seefahrernation. Bizarre Gebirge voller versteckter Terrassendörfer bergen die Geheimnisse Arabiens. All dies lädt zu Begegnungen, Wanderungen, Kameltreks und Expeditionen ein.
Mit ausführlichen Hintergrundinformationen und aktuellen praktischen Tipps ist der Trescher Reiseführer OMAN der ideale Begleiter für die ausführliche Erkundung des Sultanats Oman.
Hier geht’s zur Leseprobe.
Legenden von Sindbad dem Seefahrer, von sagenhaft reichen Karawanenstädten, von Weihrauchhäfen und exotischen Gewürzen umranken den Teil Südarabiens, den heute das Sultanat Oman bedeckt. Verstärkt wurde diese geheimnisvolle Aura noch durch die hermetische Abschottung, die der vorletzte Herrscher dem Land in autokratischer Selbstherrlichkeit verordnete. Wie in einem Bait al-Qafl – jenem kunstvoll verriegelten Speicherbau, in dem die Bergstämme der Halbinsel Musandam ihre Vorräte und Habseligkeiten sicher zu verschließen pflegten, bevor sie den Sommer über zu Dattelgärten und Fischfang an die Küsten zogen – verbarg Sultan Said bin Taimur Oman jahrzehntelang vor der Außenwelt. Wer das Land heute besucht, würde es kaum für möglich halten, dass hier vor kaum mehr als 50 Jahren mittelalterliche Zustände herrschten.
Seither ist aus dem scheinbar hoffnungslos rückständigen Feudalstaat mit damals ganzen fünf Kilometern asphaltierter Straße, drei Knabenschulen und einem von amerikanischen Missionaren betriebenen Krankenhaus eine moderne Nation geworden. Schmiermittel dieser erstaunlichen Transformation sind die Petrodollars, die allerdings längst nicht so üppig sprudeln wie bei den arabischen Nachbarn. Anders als jene investiert Oman das Geld auch nicht in futuristische Skylines und sündhaft teure Prestigeobjekte, sondern legt Wert auf eine möglichst kultur- und naturverträgliche Modernisierung.
Nicht nur in dieser Hinsicht erweist sich der 50 Jahre amtierende, im Januar 2020 verstorbene Sultan Qaboos als das genaue Gegenteil seines despotischen Vaters. Er ist der Motor einer omanischen Renaissance, die auch offiziell als solche bezeichnet und betrachtet wird und an der alle Staatsbürger teilhaben sollen. Mit seiner patriarchalischen und weitsichtigen Art hat es Sultan Qaboos geschafft, seine ehemals in eine Vielzahl von Stammeskoalitionen gebundenen Landsleute in einem neuen Nationalgefühl zu vereinen. Die Omanis sind stolz auf ihre vielseitige Natur aus zerklüfteten Gebirgen, schier unendlichen Wüsten und einer 1700 Kilometer langen Küste am Schnittpunkt uralter Handelsrouten, die sie schon früh zum weltoffenen Seefahrervolk machte. Sie sind stolz auf ihre imposante Lehmarchitektur, die bis heute lebendige Oasenkultur und eine ganz eigenständige, sehr pragmatische Auffassung des Islam. Und sie blicken selbstbewusst zurück auf eine Vergangenheit, die in der Bronzezeit mit dem rätselhaften Handelsreich Magan beginnt.
Besucher empfängt die Bevölkerung des Sultanats in traditioneller Kleidung und mit offenen Armen. Abenteuer-, Natur- und Kulturtouristen sind gleichermaßen begeistert von der Ursprünglichkeit des Landes und nehmen dabei die segensreichen Errungenschaften der Neuzeit – ein gut ausgebautes Verkehrsnetz, komfortable Hotels, kulinarische Vielfalt, aber auch politische Stabilität und Reisesicherheit – gerne in Anspruch. Man kann sich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, in einem Klima wie dem omanischen Golfplätze anzulegen, und man kann auch den immer luxuriöseren Resorts durchaus mit Skepsis gegenüberstehen. Positiv gesehen sind auch diese Entwicklungen Ausdruck einer Kultur, der der Spagat zwischen Tradition und Moderne immer wieder mit erstaunlicher Lässigkeit gelingt.
Vorwort 11
Hinweise zur Benutzung 12
Entfernungstabelle 13
Das Wichtigste in Kürze 14
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten 17
Zahlen und Fakten 40
Naturräumliche Gliederung 41
Omans Gebirge 43
Klima und Reisezeit 46
Natur und Umwelt 47
Küste und Meeresbewohner 54
Natur- und Umweltschutz 55
Die Frühzeit: Wohlstand durch Kupfer 57
Altsüdarabische Reiche und Weihrauchstraße 60
Die persische Vorherrschaft 65
Inner-Oman: Die ibaditischen Imame 67
Seefahrer: Aufschwung durch Fernhandel 69
Die Seemacht Hormuz 70
Portugiesisches Zwischenspiel 71
Die Ya‘aruba-Dynastie und die Expansion nach Ostafrika 72
Die Al-Bu-Sa‘id-Dynastie und
ie britische Kolonisierung 73
Aufbruch in die Moderne: Sultan Qaboos 76
Die Entstehung des Islam 80
Die fünf Pfeiler des Islam 82
Koran und Hadithe 83
Ibadismus 84
Islamisches Rechtssystem: Scharia 87
Stämme 90
Frauen 94
Umgangsformen 96
Landwirtschaft 97
Wassermanagement 103
Fischerei 104
Märkte und lokaler Handel 107
Moderne Wirtschaft: Öl und Gas 108
Im Fokus: Der Nichterdölsektor 110
Diversifizierung und Infrastrukturprojekte 112
Omanisierung und Privatisierung 114
Tourismus 117
Staatsaufbau und politische Kultur 120
Verwaltung 122
Bildungs- und Gesundheitssystem 122
Außenpolitik 124
Sprache, Literatur, Musik 127
Moderne Medien und Kommunikation 128
Feste und Veranstaltungen 130
Architektur 132
Kunsthandwerk 134
Silberschmiedekunst 136
Holzschnitzerei 137
Färberei und Weberei 137
Korbwaren und Flechterei 139
Töpferei 139
Omanische Küche 140
Stadtgeschichte 147
Die regionale Gliederung der Hauptstadtregion 149
Altstadt 150
Mutrah 154
Ruwi 161
Qurum 162
Al-Khuwair und die westlichen Stadtteile 171
Fischerorte und Buchten im Südosten 176
Muscat-Informationen 181
Seeb 195
Barka 197
Ras al-Sawadi 199
Musannah 200
Zwischen Al-Suwaiq und Saham 200
Sohar 203
Wadi Jizzi 211
Nakhl und Al-Thowarah 214
Rustaq 215
Al-Hazm 216
Auf der Autobahn durch das Wadi Suma‘il 222
Zwischen Ibri und der Küste 223
Durch die Wadis des Westlichen Hajar 223
Jebel Akhdar (Saiq-Plateau) 234
Jebel Shams 240
Nizwa 247
Birkat al-Mauz 254
Manah und Fiqain 254
Salut 255
Jabrin 256
Bahla 257
Al-Hamra 258
Tanuf 259
Ibri 266
Gräber bei Al-Ayn und Bat 267
Fort Al-Aswad in Maqniyat 267
Yanqul 267
Al-Buraimi 268
Grenzübertritt Oman–VAE 270
Quriat 277
Wadi Dhayqah und
Wadi Al-Arbiyyin 278
Salma-Plateau 279
Wadi Shab und Wadi Tiwi 281
Qalhat und Bibi Maryam 281
Sur 284
Ras al-Hadd 293
Ras al-Jinz 294
Al-Ashkharah 295
Im Norden der Wahiba 303
Ibra 303
Oasen im Osten der Ramlat al-Wahiba 306
Al-Rawdah 309
Samad Al-Shan 309
Al-Khashbah 310
Sinaw 310
Masirah 318
Khaluf 320
Ras Duqm 320
Vom Ras Madrakah nach Shuwaymiyah 321
Nature Reserve und Huqf 323
Rub al-Khali 323
Weihrauch – Sinnbild vergangener Größe 329
Der Kampf um Dhofar 330
Sehenswürdigkeiten 332
Al-Baleed 335
Salalah Beach 336
Die Küste östlich von Salalah 341
Die Küste westlich von Salalah 347
Bevölkerung 354
Staatsgrenzen und Perspektiven 355
Khasab 357
Von Khasab ins Landesinnere 360
Dibba 365
Exklave Madha 366
Glossar 393
Literatur 394
Oman im Internet 395
Die Autoren 395
Danksagung 396
Register 397
Kartenregister 402
Bildnachweis 412
Die besondere Vegetation von Oman 50
Die Königin von Saba 64
Sultan Qaboos und die ungeklärte Nachfolge 77
Kamele: Überlebenskünstler mit Potenzial 92
Aflaj: Bewässerung mit langer Tradition 101
Der Arabische Frühling und seine Folgen 125
Typische Rezepte 142
Navigation 213
Die Rosen des Jebel Akhdar 239
Datteln 252
Rückgrat der Besiedlung: Omans Oasensiedlungen 262
Magan, Dilmun, Meluhha und ein prähistorischer Krimi 272
Die abenteuerliche Entdeckung der Umq-B‘ir-Banane 283
Traditioneller Schiffbau: Dhaus 292
Oman für Ornithologen: Vorbereitung und Tipps 312
Lorenz C. Töpperwien (geb. 1965) ist Journalist, Online-Redakteur, Social Media Manager und Buchautor. Er kennt die arabische Welt von zahlreichen Reisen, die ihn unter anderem in den Jemen, nach Ägypten, Jordanien, Syrien und Marokko führten. Aus seiner intensiven Beschäftigung mit dem Sultanat Oman ist dieser Reiseführer entstanden, für den er das Kapitel »Land und Leute« sowie die Essays verfasst hat und stets aktuell hält. Der Essay-Teil wurde für diese Neuauflage deutlich erweitert, zudem konnten erstmals auch ausgewiesene Fachleute als Autoren gewonnen werden. Lorenz Töpperwien schreibt mit an dem Reiseblog »Sirenen & Heuler« und hat einen weiteren beruflichen Schwerpunkt im Bereich Industriekultur.
Julietta Baums (geb. 1965), Archäologin, Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin des auf Oman und die islamische Welt spezialisierten Reiseunternehmens ›nomad. Reisen zu den Menschen‹. Sie bereist die Arabische Welt, die Sahara und Zentralasien seit mehr als 25 Jahren und lebt mit ihrem omanischen Partner und zwei gemeinsamen Kindern in der Eifel. Sie spricht leidlich Arabisch und ist jedes Jahr mehrfach in Oman unterwegs, um neue Routen zu erkunden, die rasante Entwicklung des Landes zu verfolgen und nicht zuletzt Freunde und Familie zu besuchen. Gemeinsam mit ihrem Partner Ibrahim al-Balushi betreut sie Medienproduktionen im Print-, Hörfunk- und TV-Bereich (u.a. die Omanfolge der arte-Produktion »Unbekanntes Arabien«). Ihr liegt die nachhaltige Tourismusentwicklung des Omans sehr am Herzen. Deswegen werden in den von ihr betreuten Abschnitten zu Routen und Sehenswürdigkeiten sowie in den Infoblöcken besonders kleine, inhabergeführte Hotels, Restaurants mit landestypischer Küche und nachhaltige Angebote für Reisende detailliert beschrieben.
www.omantourism.gov.om
Deutschsprachige Webpräsenz des omanischen Ministeriums für Tourismus
www.omantourism.de
Deutsche Vertretung des Ministeriums für Tourismus (mit zahlreichen Reisetipps, Adressen etc.)
www.deutschoman.de
Deutsch-Omanische Gesellschaft (mit Links zu den wichtigsten englischsprachigen Tageszeitungen Omans)
www.oman.de
Deutsch-omanisches Kulturportal mit Hintergrund- und Reiseinformationen
www.omantripper.com
Fotoblog von Omanis für Omanis und andere Besucher (Englisch)
www.sultanqaboosgrandmosque.com
Virtueller Rundgang durch die Moschee
maps.me
Eine Karten-App, die komplett offline funktioniert, sehr einfach in der Benutzerführung ist und detaillierte Omankarten abbildet. Die GPS-Nachzeichnung der Routen ist ausreichend genau, die Routenführung gut. Leider bietet maps.me“ keine Höhenreliefs. Sinnvolle Ergänzung zu ›Off-Road in the Sultanate of Oman‹
www.instagram.com/ymagazine/
Online-Magazin, das auch in Supermärkten, Malls, Cafés etc. als kostenloses Printprodukt ausliegt und so ziemlich alles abdeckt, was im öffentlichen Raum Omans passiert: Gastronomie, Events, Lifestyle, Kunst & Kultur etc. Außerdem bietet das Magazin eine Art Reiseführer zu den wichtigsten Attraktionen des Landes. Dahinter steckt die einflussreiche, bis heute familiengeführte Sabco-Gruppe, die bei ihrer Gründung in den 1970er Jahren unter anderem die Vertretung führender internationaler Unternehmen in Oman übernahm und heute ein breites Portfolio an Geschäftsfeldern abdeckt: von Parfums über Verlage und Medien bis hin zu Immobilien und produzierendem Gewerbe.
Die Brunnen der Wüste: Mit den Beduinen durch das unbekannte Arabien, Wilfred Thesiger (Übers. P. Stadelmayer), NG Taschenbuch, 2013. Als Einstimmung unbedingt zu empfehlen! Beschreibung der Reisen des britischen Forschers und Abenteurers durch das ›Leere Viertel‹ in den 1940er Jahren.
Leben im Sultanspalast. Memoiren aus dem 19. Jahrhundert, Emily Ruete, Hrsg. Annegret Nippa, Cep Europäische Verlagsanstalt, 2013. Lesenswerter Rückblick der Tochter des Sultans von Oman und Sansibar auf ihre Kindheit im Palast des Vaters.
Entdeckungen im Orient. Reise durch Arabien im Auftrag des dänischen Königs, Carsten Niebuhr, Edition Erdmann, 2012. Berühmter Bericht von der königlich-dänischen Arabienexpedition, deren einziger Überlebender der Autor war.
Auf den Spuren Sindbads von Arabien nach China, Timothy Severin, Hoffmann & Campe, 1988. Bericht einer abenteuerlichen Seereise auf einer detailgenau rekonstruierten und nachgebauten arabischen Dhau.
The DNA of Salalah – Dhofar, Maria Dekeersmaeker, Dhofar National Printing Press, 2011. Detaillierte Bestandsaufnahme der Kultur Südomans in Geschichte und Gegenwart.
Oman Off-Road (Explorer), Explorer Group, 2016. Unverzichtbar für die Erkundung Omans im Geländewagen.
The Food of Oman, Felicia Campbell, Andrews McMeel Publishing, 2015. Eine sehr schön bebilderte Kulturgeschichte der omanischen Küche, sogar mit Rezepten zu den typischen frischen Säften.
Oman Trekking (Activity Guide), Explorer Group, 2005 (3. Auflage)
Oman, a seafaring nation, Omanisches Kulturministerium, 2005 (3. Auflage). Leider nur in Oman erhältliche umfassende Dokumentation über Schifffahrts- und Schiffbautraditionen Omans. Das Buch (Erstauflage 1979) bietet viele Zeichnungen und alte Fotos.
The Craft Heritage of Oman, Neil Richardson & Marcia Dorr, Motivate Publishing/London Centre of Arab Studies, 2004 (derzeit leider nicht verfügbar). Zwei umfassende, qualitativ hochwertige, im Stil eines Ausstellungskatalogs erstellte Bände zu Geschichte und Gegenwart des omanischen (Kunst-)Handwerks. Das ambitionierte Dokumentationsprojekt nahm insgesamt sechs Jahre in Anspruch.