Alla Strunz und Gunnar Strunz (Hg.),
1. Auflage 2009, 408 Seiten
ISBN 978-3-89794-140-3
Der Buchversand innerhalb Deutschlands ist kostenfrei.
Alla Strunz und Gunnar Strunz (Hg.),
1. Auflage 2009, 408 Seiten
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Seit den ersten Anfängen hat Königsberg, das heutige Kaliningrad, immer wieder seine Bewohner und Besucher zur literarischen Auseinandersetzung angeregt. Die ältesten erhaltenen Reiseberichte stammen aus dem 16. Jahrhundert, und seit den tiefgreifenden politischen Veränderungen in der Sowjetunion haben sich die Kaliningrader, nun befreit von ideologischen Fesseln, intensiv mit der Geschichte ihrer Stadt auseinandergesetzt.
Das Reise-Lesebuch Königsberg-Kaliningrad präsentiert einen Querschnitt aus Lyrik, Erinnerungen, Romanauszügen, Reiseberichten, biographischen und anderen Schriften. Die Texte reichen vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. Sie stammen von namhaften Schriftstellern wie Agnes Miegel, Joachim Ringelnatz und Hermann Sudermann und auch von unbekannten Autoren. Zahlreiche russische Gegenwartsautoren liegen erstmals in deutscher Übersetzung vor. Das Reise-Lesebuch Königsberg-Kaliningrad vereint über 80 Texte und Textauszüge. Sie sind ein Spiegelbild der wechselvollen Geschichte der Stadt und zeigen, welche Faszination sie auf ihre Chronisten ausübte.
Die vorliegende Anthologie die erste ihrer Art. Sie wendet sich an historisch und literarisch Interessierte und an alle, die die Stadt bereits kennen oder eine Reise nach Kaliningrad planen.
» Die Herausgeber haben für diesen Band Ausschnitte aus sechs Jahrhunderten zusammengestellt und bieten damit dem Leser eine literarische Chronik einer ungewöhnlich stürmischen Stadtgeschichte. «
Buchprofile
Außerdem im Trescher-Verlag:
Königsberg – Kaliningrader Gebiet
Die vorliegende Sammlung von Texten über Königsberg/Kaliningrad aus sechs Jahrhunderten ist gleichsam eine literarische Chronik, Spiegel einer ungewöhnlich stürmischen Stadtgeschichte.
Neben bekannteren Berichten und Schilderungen aus der und über die Stadt, wie sie sich in den Werken von Agnes Miegel, Wilhelm Matull, Hans Graf von Lehndorff oder Käthe Kollwitz finden, wurde bewußt auch weniger Verbreitetes aufgenommen. Die Erlebnisberichte russischer Gesandter aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie kleinere Prosastücke beispielsweise aus dem Werk Hermann Sudermanns oder die gemütvollen Plaudereien Hans Hellmut Kirsts stehen hierfür. Sie wurden wegen ihrer literarischen Qualität in diese Anthologie aufgenommen, weil sie exemplarisch für ihre Zeit stehen und zudem das Bild der Stadt und ihrer Bewohner, ihrer Kultur und Traditionen, auf jeweils ganz eigene Weise bereichern. In diesem Sinn weisen auch die ausgewählten autobiographischen Texte über die jeweilige Person des Verfassers hinaus. Überhaupt erfolgte die Auswahl mit dem Ziel, den Lesern in einer ansprechenden Mischung sowohl weniger Geläufiges – dabei aber nicht weniger Interessantes – vorzustellen als auch >klassischen< Stimmen Gehör zu verleihen. Manche der hier versammelten Autoren sind in Königsberg/Kaliningrad geboren und aufgewachsen oder verbrachten einen großen Teil ihres Lebens dort, andere erlebten die Stadt als Gast oder auf der Durchreise. Gemein ist ihnen, daß sie von der Stadt, ihrer Geschichte und Vielschichtigkeit beeindruckt waren.
Die Herausgeber haben versucht, so weit als möglich alle Epochen der Stadtgeschichte von der Gründung bis in die unmittelbare Gegenwart und auch möglichst viele literarische Genres zu berücksichtigen. So steht hier Lyrik neben Reisebericht, Erinnerungen neben beschreibenden Texten und auch Phantastischem. Naturgemäß stammen die meisten der greifbaren Texte über die Stadt aus deren Blütezeit etwa zwischen 1850 und 1945. Im Vergleich dazu liegen uns aus den Epochen vor dem 19. Jahrhundert weitaus weniger schriftliche Zeugnisse vor. Aus diesem Grunde, und um vor allen die Provinzstadt Königsberg in ihren vielen Facetten aus der Sicht verschiedenster Betrachter darzustellen, wurde in das Kapitel >Von der Kaiserzeit bis zum Kriegsende< eine besonders große Zahl von Texten und Textausschnitten aufgenommen. Die epochale Zäsur der Stadtgeschichte 1945/46 ist aus ähnlichem Grund mit zahlreichen Beispielen dargestellt. Die Texte spiegeln stets eine bestimmte Epoche der Stadtgeschichte, und daher sind manche von ihnen nicht gemäß ihrer Entstehungszeit, sondern in ihren zeitlichen Kontext eingeordnet.
Es war den Herausgebern ein besonderes Anliegen, diese Chronik der Stadt am Pregel nicht mit dem Jahr 1945 enden zu lassen. So wurde bewußt den Darstellungen breiter Raum eingeräumt, die nach dem Untergang des alten Königsberg im neuen Kaliningrad entstanden sind — Impressionen und Schilderungen der neuen Bewohner sowohl kurz nach ihrer Ankunft 1945/46 wie auch aus den sechzig Jahren danach.
Dabei ist auffällig, daß den Neusiedlern sehr schnell bewußt wurde, daß sie die 700jährige Geschichte der Stadt nicht umgehen konnten, sich allerdings dieser Geschichte aus sowjet-ideologischen Gründen zunächst nur zaghaft nähern konnten. Die Zeit nach 1991 ließ dann aber das Bewußtsein um das alte Königsberg auch bei den neuen Kaliningradern voll aufblühen. Auffallend ist das Ringen um die besondere eigene Identität; Kaliningrader zu sein ist für die heute dort lebenden Russen etwas besonderes.
Ergänzt werden diese Reflexionen durch einige Texte deutscher Herkunft, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit entstanden und die Sehnsucht nach der damals unerreichbaren und verlorenen Heimat manifestieren. Diese Sehnsucht darf dann aber 1991 endlich in den ersten Begegnungen mit der seit Stadt aufgehen, die vier Jahrzehnte lang verschlossen geblieben war. Erstaunen, Erschütterung, Trauer prägen die meisten dieser ersten Berührungen. Doch setzt dann um die Jahrtausendwende etwas ein, das man womöglich als Normalität bezeichnen darf. Junge Leute, Studenten, Wissenschaftler aus dem Westen entdecken die Stadt am Pregel in ihrer seltsamen Exklavensituation, nähern sich ihr vorbehaltlos und begegnen auch ihrer Geschichte neu.
Die Ordnung in dem vorliegenden Buch ist chronologisch. Grundsätzlich wurden die originalen Schreibweisen – dazu zählen auch Auslassungen und Kursivsetzungen – beibehalten und damit leichte Abweichungen in Rechtschreibung und Zeichensetzung in Kauf genommen. Offensichtliche Fehler sind stillschweigend korrigiert, Auslassungen der Herausgeber sind mit eckigen Klammern […] ausgewiesen.
Das vorliegende Buch will einen Beitrag leisten, um deutschen Lesern die Stadt mit ihrer dramatischen Geschichte und ihrer Vielfalt näherzubringen.
Alla und Gunnar Strunz
Berlin, im Frühjahr 2009
Vorwort der Herausgeber 8
Wladimir Gilmanov – Hörst du mich? 11
Fritz Gause – Die Gründung der Stadt 20
Anonym – Von dem Dr. Osiander 24
Samuel Kiechel – Ein Reisebericht aus dem 16. Jahrhundert 24
Wilhelm Matull – Von der großen Wurst 25
Die Pest in Königsberg 27
Grigorij K. Bogdanov – Bericht über einen Besuch in Königsberg 28
Peter der Große – Berichterstattung der Großen Gesandtschaft 1697 29
Johann von Besser – Krönung in Königsberg 31
Flögel – Ausklang 34
Peter Kakies – Pregelbrücken und höhere Mathematik 37
Andrej T. Bolotov – Aus meinen Lebenserinnerungen 38
Hans Hellmut Kirst – Könige aus Preußen 40
Hans Hellmut Kirst – Der Sohn eines Sattlermeisters 42
Lothar P. Manhold – Kostprobe der Ewigkeit 46
Immanuel Kant – Königsberg am Pregelflusse 52
Denis I. Fonvisin – Brief an die Mutter 52
Bogumil Goltz – Das Unterwegs nach Königsberg 52
Carl von Clausewitz – Ein Brief aus Königsberg 56
Anonym – Napoleon in der Stadt 1812 57
Fjodor V. Rostoptschin – Aus den >Reiseskizzen< 58
Erwin Kroll – Königsberg im Leben Richard Wagners 59
Karl Rosenkranz – Schlittenfahrt auf dem Pregel 66
Karl Rosenkranz – Königsberger Provinzialismen 67
Käthe Kollwitz – Kindheit in Königsberg 71
Hermann Sudermann – Als Student in Königsberg 77
Agnes Miegel – Kindheitserinnerungen 79
Walter Grosse – Das Königsberger Schloß 87
Walter Scheffler – Ausflüge 91
Agnes Miegel – Königsberg (Dom) 97
Wilhelm Matull – Stille Winkel und Plätze 99
Max Fürst – Gefilte Fisch 112
Paula Steiner – Königsberg 118
Robert Budzinski – Die Hauptstadt des Landes 131
Joachim Ringelnatz – Königsberg in Preußen 132
Hans Lohmeyer – Ein Oberbürgermeister berichtet 133
Heinrich Hauser – Königsberg 137
Otto Dikreiter – Die Welt des Buches im Haus der Bücher 142
Walter Scheffler – An Königsberg 149
Walter Scheffler – Blutgericht 150
Max Sommerfeld und Wilhelm Matull – Der Widerstand 150
Gertrud Papendick – Der Gespensterzug 155
Michael Wieck – Zeugnis vom Untergang Königsbergs 161
Margret Kuhnke – Ostpreußische Passion 188
Hans Graf von Lehndorff – Ostpreußisches Tagebuch 195
Gertrud Papendick – Die Krähen schreien 223
Otto Lasch – So fiel Königsberg 229
Hermann Matzkowski – Ein Augenzeugenbericht 235
Agnes Miegel – Abschied von Königsberg 239
Alla Nikolajewa Gedima – Ankunft 241
Marina Alexandrowna Klemeschowa – Der Alltag der Neusiedler 249
Juri W. Kostjaschow – Die Deutschen 255
Valentin Nikolajewitsch Sorin – Zehn Träume von Königsberg 268
Agnes Miegel Mein Dom 288
Walter Neegeln Königsberg 1955 293
Agnes Miegel – Sturmnacht 299
Agnes Miegel – Zur Neujahrsnacht 1960/61 300
Elisabeth Schulz-Semrau – Auf der Suche nach Karalautschi 302
Alla Strunz – Kaliningrader Episoden 307
Ruth Kibelka – Kant oder Lenin – Zur Entwicklung in Kaliningrad 319
Sem Simkin – Ziele 328
Karl Schlögel – Hannah Arendts Stadt 331
Ralph Giordano Kaliningradskaja Oblast – der doppelte Alptraum 342
Natalia Gorbatschowa – Die Stadt 363
Andreas Metz – Ankunft 364
Eva Reimann – Am Gartenzaun 370
Eva Reimann – Wiedersehen mit Königsberg 372
Eva Reimann – Brücke der Begegnung 373
Eva Reimann – In Königsberg am Schloßteich – heute 375
Andreas Metz – Tanzende Sterne 376
Karsten Laske – Kaliningrad is alive 379
Andrej Bolotov – Abschied von Königsberg 391
Überblick über die Stadtgeschichte 393
Quellennachweis 395
Über die Autoren 399
Die Herausgeber 405
Alla Strunz, Jg. 1966, ist gebürtige Kaliningraderin, studierte dort Pädagogik und leitete über zehn Jahre die Städtische Tschechow-Bibliothek in Kaliningrad. Heute leitet und koordiniert sie internationale Jugendprojekte.
Gunnar Strunz, Jahrgang 1961, ist promovierter Geologe und seit vielen Jahren journalistisch tätig, arbeitet in der Erwachsenenfortbildung und leitet Studienreisen insbesondere nach Polen, Russland, ins Baltikum und die alten Habsburgerlande. Für den Trescher Verlag schrieb er die Reiseführer ›Bratislava‹, ›Burgenland‹, ›Frankenwald‹, ›Kaliningrad–Königsberg–Kaliningrader Gebiet‹, ›Kärnten‹, ›Niederösterreich‹, ›Oberösterreich‹, ›Salzburg-Salzburger Land», ›Steiermark‹, ›Südtirol‹, ›Tirol‹ und ›Vorarlberg‹. Zusammen mit seiner Frau Alla gab er – ebenfalls im Trescher Verlag – das ›Königsberg-Kaliningrad-Lesebuch‹ heraus. Als Gemeinschaftsprojekte mit dem renommierten Fotografen Wolfgang Korall entstanden für das Verlagshaus Würzburg eine ›Reise durch Ostpreußen‹ sowie ein Band über die Burgen des Deutschen Ritterordens. Für den Münchner Bergverlag Rother verfasste er Wanderführer zu Masuren, dem Böhmerwald und der Uckermark.